Spyware und Adware – Spione an Board?
Wer kennt das nicht: Nach dem Herunterladen von kostenloser Software aus der Web poppen plötzlich Werbe-Pop-Ups auf. Unbekannte Toolbars tauchen im Header des Browsers auf oder vormals seriöse Websites sind voll von einfachen Display-Werbeanzeigen. Was ist passiert? Ihr Internet-Browser hat — ohne Sie zu fragen — Adware, Spyware oder andere Malware-Programme installiert.
Adware-Programme sind nicht so gefährlich wie Trojaner, Viren oder andere Schadsoftware, aber dennoch äußerst nervig. Adware hat viele Gesichter und ist enorm verbreitet: Gerade die Werbeindustrie („Ad“: englisch für Werbung) und Software-Hersteller machen regen Gebrauch davon. Vereinfacht gesagt: Adware ist eine Schnüffel-Software, die ohne Kenntnis des Nutzers Daten über das Nutzungsverhalten an Dritte versendet. Für ein heruntergeladenes Gratisprogramm bezahlt ein Nutzer mit der Preisgabe seiner Anonymität und unerwünschter Produktwerbung. Unter dem Stichwort „Geld fürs Surfen“ ließen sich früher viele Anwender sogar überzeugen, solche Programme bewusst zu installieren. Die Tracking-Daten werden verwendet, um Werbung einzublenden, die an das Persönlichkeitsprofil angepasst ist.
Spyware wird häufig mit Adware gleichgesetzt, ist jedoch weitaus problematischer. Spyware hat das weitergehende Ziel, Identitätsdaten des Nutzers abzufischen, die auf dem PC oder dem mobilen Endgerät abgelegt sind. Das können zum Beispiel Zugangsdaten zu Facebook, zu G-Mail oder sogar dem Online-Banking sein. Keylogger zeichnen jeden Tastendruck auf und werden besonders hellhörig, wenn Bankzugangsdaten oder andere Kennwörter eingetippt werden. Früher war es relativ einfach möglich, einer neugierigen Spyware mit Hilfe einer Desktop-Firewall den Zugang zum Internet zu verwehren. Heute deaktivieren derartige Schadprogramme viele Firewalls — oder, noch gerissener: Sie tragen sich sogar selbst als „vertrauenswürdige Applikation“ in Whitelists ein.
In jedem Fall sollten Internetnutzer präventive oder nachträgliche Schutzmaßnahmen ergreifen. Mit kostenloser Software oder auch Apps lassen sich solche „Spionage-Programme“ schnell entfernen.
Vorsicht vor Adware und Spyware bei diesen fünf Downloads von Freeware!
Ask-Toolbar
Wer Java installiert, bekommt die integrierte und nervige Ask-Search-Toolbar gleich mit dazu. Das Tool möchte auch verhindern, dass die neu definierte Suchseite geändert wird. Wer die Ask-Toolbar schon hat, soll dann sogar noch die Ask Shopping Toolbar herunterladen.
Delta Search
Die Adware poppt nach dem Download von Freeware als Toolbar im Browser auf, konfiguriert sich außerdem als Standard-Suchmaschine und als neue, voreingestellte Startseite.
Video Download Converter
Die Software ist „powered by ask“ und installiert auch die nervige Suchmaschine Ask als Toolbar.
24x7 Help
Das Schadprogramm gibt sich als PC-Support aus. Nach der Installation wird der Nutzer kontinuierlich vor Trojanern und Viren gewarnt oder aufzurufen, eine teure Hotline anzurufen. Die Spyware erleichtert auch anderen Schadprogrammen den ZUgriff auf das Netzwerk.
Babylon-Search
Ein sehr bekanntes Spionage-Plug-In, das einen Übersetzungsnutzen suggeriert — deren Toolbar und Suchmaschine jedoch keinen Nutzen hat. Die komplette Deinstallation ist sehr mühselig, das Tool dringt sehr weit in den Rechner ein. So müssen Restspuren zum Teil händisch beseitigt werden.
Weiterführende Links:
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